Art des Artikels
Bericht
Autor
TK Essbare Stadt - Ernährungsrat

A wie Agrobiodiversität

Alphabet des Urbanen Gärtnerns
Zusammenfassung

Im "Alphabet des Urbanen Gärtnerns" sammeln wir Begriffe und Schlagworte, welche mit dem Urbanen Gärtnern zu tun haben.

Haupt-Inhaltsfeld

Agrobiodiversität bezeichnet speziell die Biodiversität der Arten, welche in der Landwirtschaft genutzt werden und somit eine wichtige Rolle für die Ernährung und andere Bereiche menschlicher Kultur spielen. Menschen haben seit dem Beginn der Landwirtschaft Tiere und Pflanzen nach bestimmten Kriterien gezüchtet, wodurch eine Vielzahl von Arten entstanden ist. Diese Arten haben sich oft sehr gut an bestimmte lokale Gegebenheiten wie zum Beispiel Trockenheit, Kälte oder bestimmte Böden angepasst. Durch eine zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft und eine Globalisierung der Ernährungssysteme sind mittlerweile allerdings viele dieser Arten in Vergessenheit geraten oder bereits ausgestorben. Dieser Verlust an Vielfalt betrifft nicht nur die Tiere und Pflanzen, die wir auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sehen, sondern auch das Saatgut und die genetischen Ressourcen, welche auch durch den vermehrten Verkauf von nicht-saatfestem Saatgut und Hybriden abnimmt. Doch obwohl die landwirtschaftliche Nutzung weniger, ertragreicher und oft „genormter“ Arten für mehr Effizienz und höhere Erträge sorgen soll, ist der Erhalt der Agrobiodiversität sehr wichtig. Gerade in Zeiten von großen klimatischen Veränderungen und anderen ökologischen Krisen sind Arten, welche an lokale Gegebenheiten angepasst sind, oft sehr resilient. Mit sich verändernden Umweltgegebenheiten wird es zunehmend wichtiger, auf viele verschiedene Sorten zurückgreifen zu können, die zum Teil sehr gut an Wetterextreme angepasst sind. Eine vielseitige und gesunde Ernährung für Menschen überall auf der Welt basiert besonders in Krisenzeiten auf der Vielfalt der landwirtschaftlich genutzten Arten. Einen Beitrag zum Erhalt dieser Vielfalt kann zum Beispiel durch den Kauf regionaler Kultursorten direkt beim Erzeuger geleistet werden. Wer einen eigenen Garten hat, kann dort auch alte und selten gewordene Sorten anbauen, selbst Saatgut vermehren und dieses lokal mit anderen Gärtner*innen tauschen.

Weiterführende Ressourcen zum Thema Agrobiodiversität in der Region findet ihr hier:

https://www.prospecierara.ch/

https://www.kaiserstuehler-garten.de/

 

 

Zuletzt geändert
08.08.24, 10:57