In Freiburg findet im September zum ersten Mal der Global Goals Jam statt. Das Ziel: Gemeinsam Lösungen für ein zukunftsfähiges Freiburg entwickeln.
Die Frage stellt sich immer wieder: Wie kommen wir ins Tun? Ein Beispiel dafür ist der Global Goals Jam. Was ist das? Die StadtWandler-Redaktion hat die brennendsten Fragen zum Event an das Orga-Team des Jams gesendet. Vielen Dank an Katrin, Benjamin, Robyn, Marlene, Lissy und Sonja für die Antworten.
---------------- Das Wichtigste in Kürze ----------------
Der Global Goal Jam ist ein Workshop-Format, das in über 100 Städten stattfindet. Dort werden regional Ideen und Lösungen zu den "Sustainable Developement Goals", den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN, entwickelt.
"Ergebnisoffen und improvisierend, aber gleichzeitig konkret und lösungsorientiert." sagt Benjamin.
Es handelt sich um eine Art Design Thinking Workshop zum Thema Nachhaltigkeit, der 2016 vom United Nations Development Program und der Amsterdam University of Applied Sciences initiiert wurde.
"Das Event und die Methoden sind vorkonzipiert und man kann sich als Team für seine Stadt bewerben. Jedes Team entwickelt den Jam der lokalen Situation gemäß – und das tun wir nun das erste Mal auch für Freiburg." sagt Robyn.
Das Besondere: Das Format richtet sich sowohl an private Einzelpersonen, als auch Menschen aus Initiativen, Unternehmen und Verwaltung. So können beispielsweise Unternehmen und Organisationen die Umsetzung der entwickelten Projekte mit Ressourcen unterstützen.
Konkret soll es um Lösungen für die folgenden Herausforderungen gehen:
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Wie können wir das Bewusstsein der Menschen in Freiburg für faire Lebensmittel stärken?
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Wie können wir die Schnittstellen zwischen nachhaltigen Fortbewegungsmitteln neu denken?
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Wie können wir in Freiburg erreichen, dass eine nachhaltige Lebensweise nicht exklusiv ist, sondern für alle Menschen möglich wird?
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Wie können wir der durch die Corona-Pandemie verstärkten Bildungsungleichheiten begegnen?
Ihr könnt in den Wochen vor oder sogar unmittelbar zu Beginn des Jams auch eigene Vorschläge für Herausforderungen einbringen – solange sie im Rahmen der diesjährigen UN-Nachhaltigkeitsziele des Jams sind.
Der Global Goals Jam findet von Freitag, den 17.09.21, um 17:15 Uhr bis Sonntag, den 19.09.21, 17:15 Uhr im Kreativpark Lockhalle statt.
-> Anmelden kannst du dich hier.
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Worum geht es euch bei dem Workshop? Was wollt ihr erreichen?
Katrin: Wir bringen mit dem Jam diejenigen zusammen, die sich für Nachhaltigkeit interessieren und eine konkrete Möglichkeit suchen, sich zu engagieren.
Angesprochen sind alle, die sich fragen: Was bedeutet Nachhaltigkeit für Freiburg und die Region? Was kann ich dazu beitragen, im Kleinen nachhaltiger zu leben und die Welt ein kleines bisschen besser zu machen?
Lissy: Das beschäftigt ja nicht nur Privatpersonen, sondern auch Verwaltungen, Unternehmen, Vereine und andere. Auch die möchten wir sehr gerne dabei haben.
Ebenso wünschen wir uns eine Mischung von Expert*innen und interessierten Laien, die sich in Teams – angeleitet von Coaches – gemeinsam konkreten Aufgaben widmen.
Ihr organisiert das Event ehrenamtlich. Was ist eure Motivation dazu?
Marlene: Lebenswerte Zukunft erfordert Handeln – jetzt! Und deswegen möchten wir unser Können nutzen, um andere zu sensibilisieren und etwas anzustoßen.
Außerdem haben wir selbst erlebt, wie gut die Methoden, die wir in Projekten anwenden, geeignet sind, solche komplexen Herausforderungen gemeinsam anzupacken.
In Freiburg gibt es bereits viele Menschen, die in Gruppen und Projekten engagiert sind. Was ist der Mehrwert eures Workshop-Events?
Katrin: Wir sehen den Jam als Ergänzung und auch als Angebot für die Akteur*innen anderer Gruppen. Der Jam ist eine gute Gelegenheit, ausgehend von einem Wochenende etwas zu bewirken, ohne sich gleich längerfristig binden zu müssen. Ein niederschwelliges Schnupper-Angebot.
Und wir möchten bereits aktive Akteure, Unternehmen und Initiativen sowie interessierte Einzelpersonen miteinander vernetzen. Diese können von ihren Themen etwas in den Jam hineinbringen und etwas mitnehmen und weiterentwickeln.
Was genau erwartet mich bei dem Wochenende?
Robyn: Es wird abwechslungsreich! Nach einer Einführungsrunde mit Keynote-Vorträgen, wechseln sich intensive Arbeit in kleinen Gruppen unter Begleitung von Expert*innen ab mit inspirierenden Impulsen durch Kurzvorträge. Darüber hinaus gibt es Raum für Gespräche, um neue Kontakte zu finden, seine Ideen und Vorstellungen auszutauschen, zu schärfen oder zu überdenken. Und fürs Zwischendurch sorgen wir für leckeres, nachhaltiges Essen und Getränke.
Was passiert danach mit den Ideen?
Benjamin: Der Workshop ist ein offenes Austauschformat. Was hier entsteht, kann von allen genutzt oder weiterentwickelt werden. Es kommt also auch auf jeden Einzelnen an, wie sich das Wochenende gestaltet und was danach geschieht! Die teilnehmenden Expert*innen geben Feedback und weiter vernetzen, beispielsweise auch in bestehende Förderprogramme, wie z.B. das Social Innovation Lab.
Katrin: Auch falls die konkreten Ideen nicht weiterleben, zählen die Erlebnisse und Impulse, die das Wochenende gesetzt hat. Die Teilnehmer*innen gehen ganz sicher mit neuem Wissen, Erfahrungen und Kontakten nach Hause und sind damit bestens gerüstet für zukünftiges Engagement.
Welche Sponsoren unterstützen euch?
Marlene: Bisher unterstützen uns Engagement Global, die städtische Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement und die FWTM finanziell, sowie das Leistungszentrum Nachhaltigkeit als Mitveranstalter. Der Grünhof und die LOKation stellen uns die Räumlichkeiten günstiger zur Verfügung.
Robyn: Es gibt auch einige, die mit Sachspenden dabei sind: fairfood, Taifun Tofu, craftbeerlodge, piluweri und Tannenliebe sorgen für unser leibliches Wohl. Das freut uns sehr!
Wann ist der Workshop für euch ein Erfolg?
Benjamin: Wenn wir am Sonntag Nachmittag mit vielen erschöpft-glücklichen Gesichtern auf das Wochenende anstoßen.
Katrin: Wenn wir allen vermitteln konnten, dass und wie sie die Zukunft selbst gestalten können. Und wenn das Engagement über das Wochenende hinaus nachwirkt.
Was braucht ihr noch dazu?
Sonja: Teilnehmer*innen, Challenge-Geber*innen, Sponsoren und solche interessierten Gesprächspartner*innen wie Dich. Und Stadtwandler, die unseren Workshop bekannt machen. ;-)
Infos und Anmeldung auf der Homepage und auf facebook.