Am 07.02.2022 haben die Aktivistis von Aufstand der letzten Generation eine Stunde lang die B31 in Freiburg blockiert. Sie fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und effektive Schritte hin zu einer Agrarwende.
Zum Teil haben sie ihre Hände auf der Fahrbahn festgeklebt. Das Problem, auf das sie aufmerksam machen wollen: 30 Prozent der Lebensmittel landen in der Tonne. Große Supermärkte sollen per Gesetz verpflichtet werden, Essen zu spenden, das noch genießbar ist.
Die Medienschelte
Gutes journalistisches Handwerk gebietet, über relevante Neuigkeiten zu berichten. Das etablierte Prinzip ist die "umgekehrte Pyramide", also zuerst das Wichtigste, danach eins nach dem anderen zum Unwichtigeren.
Was würde ich erwarten? Erstens, "Regierung macht ihren Job nicht". Zweitens, "Aktivistis verlieren die Geduld", Drittens, was genau sie fordern und warum.
Die Badische Zeitung stellt sich hier dagegen in eine unsägliche Reihe mit anderen
Medien: Ihre Pyramide: Erstens Stau, zweitens Notarzt fragt Mutti, drittens
Notarzt plaudert aus dem Nähkästchen. What the fuck???
Was die Aktivistis fordern
Hier also der fehlende Part, die Motivation und Forderungen der Aktivistis:
Wir erreichen 1,5 Grad bereits 2030.
Das ist gegen die Verfassung (Artikel 20a) und zerstört die freiheitlich demokratische Grundordnung.
Es folgen zwei Forderungen.
Erste Forderung: Essen-Retten-Gesetz
Erste Forderung: Unser Essen retten!
Wir fordern, dass die neue Bundesregierung sofort gegen die Lebensmittelverschwendung vorgeht: Große Supermärkte sollten verpflichtet werden, noch genießbares Essen zu spenden – und so gegen den Welthunger vorzugehen und deutlich ihren CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Damit das passiert, muss die Bundesregierung ein Essen-Retten-Gesetz nach dem Vorbild Frankreichs einbringen.
Ein ausgearbeiteter Gesetzesentwurf liegt vor.
Dieser Entwurf wurde von German Zero im Rahmen ihres 1,5-Grad-Gesetzespakets ausgearbeitet und findet sich hier zum Download: ESSEN-RETTEN-GESETZ (Gesetzestext)
Zweiter Forderung: Agrarwende-Gesetz
Zweite Forderung: Unser Leben retten!
Wir fordern, dass die neue Bundesregierung innerhalb der ersten 100 Tage gesetzliche Maßnahmen für eine echte Agrarwende bis 2030 festlegt. Es ist ihr verfassungsmäßiger Job, die Ernährung der deutschen Bevölkerung zu sichern und Erdüberhitzung und Artensterben einzudämmen.
Mehr zu den Forderungen und der leider größtenteils unsäglichen Medienberichterstattung bei ADLG.
Update Fr. 11.02.2022
Eine weitere Blockade fand heute morgen statt. Die Defizite in der Berichterstattung sind unverändert.
Kommentar und Medienschelte von Wills Wissen.