Students4Future haben gemeinsam mit knapp 500 Menschen für die Verkehrswende demonstriert. Was die Initiative fordert und wie die Demo lief, berichten wir hier für euch.
Fast 500 Menschen sind letzten Samstag, 17.07.2022, drei Stunden lang durch Freiburg geradelt, um für die Verkehrswende zu demonstrieren. Trotz heißen Temperaturen sind die Teilnehmenden etwa 23 km geradelt. Organisiert wurde die Demo von Students4Future. Sie sollte ursprünglich über die Autobahn führen, was jedoch von Stadtverwaltung verboten wurde. Eine Klage gegen das Verbot wies der Verwaltungsgerichtshof zurück.
Lucas Zander von Students4Future beschreibt wie die Demo gelaufen ist, welche Forderungen dahinter stecken und warum es den Students wichtig ist, weiter dran zu bleiben.
Interview mit Lucas Zander vom Students for Future, Stand 22.07.22
Wie lange ging die Demo und wieviele Menschen waren schätzungsweise da?
Lucas: "Wir waren sehr froh über die knapp 500 Menschen bei so heißem Wetter! Die Demo ist nach dem Start relativ zügig losgefahren und hat die 23 km in knapp 3 h Stunden geschafft!"
Lief alles reibungslos?
Lucas: "Wir hatten keine Probleme während der Demo, auch wenn wir sehr enttäuscht waren, dass wir nicht über die Autobahn fahren durften. Leider hat die Versammlungsbehörde die dann veränderte Route durch ein menschenleeres Gebiet geführt. Das hat uns erneut gezeigt, wie hoch der Stellenwert der Straßen und Autos in Deutschland ist."
War die Demo für euch ein Erfolg? Wenn ja warum?
Lucas: "Die Demo war ein voller Erfolg für uns. Sie hat gezeigt wie viele Menschen sich für eine echt Verkehrswende einsetzten und bereit sind dafür 23 km durch die pralle Hitze zu fahren."
Was war dein bester Demo-Moment?
Lucas: "Mein bester Demo Moment war, als wir auf die B31 aufgefahren sind und alle Autos stehen bleiben mussten. Die ganze Kreuzung war gesperrt für ein paar Fahrräder. So muss das auch in Zukunft aussehen."
Mit welchem Ziel bzw. für welche Forderungen habt ihr demonstriert?
Lucas: "Wir haben für eine echte Verkehrswende demonstriert. Dazu gehört zu aller erst ein Tempolimit 100 auf allen Deutschen Autobahnen. Es kann nicht sein, dass Deutschland eines der letzten Länder ohne Tempolimit ist und das in Zeiten multipler sozialer und ökologischer Krisen. Außerdem fordern wir einen Ausbaustopp aller deutscher Autobahnen, der B31 West, der A20, des Stadttunnels in Freiburg. Es ist eine grundlose Flächenversiegelung, sowie fördert massiv fossile Energien und motorisierten Individualverkehr! Wir brauchen dringend einen Umstieg auf Schienen, kostenlosen ÖPNV und einen Ausbau der Schienennetze."
Gibt es Reaktionen auf eure Forderungen? Inwiefern wollt ihr weiter dranbleiben?
Lucas: "Leider gab es von Seiten der Stadt keine Reaktion auf unsere Forderungen, was zeigt, wie wenig auf die Bürger*innen eingegangen wird. Jedoch hat die Demonstration gezeigt wie viele wir sind, die für eine echte Verkehrsrevolution auf die Straße gehen. Bleiben wir alle laut, dann wird sich in Freiburg aber auch in Deutschland viel ändern."
Wird die Demo auf der Autobahn nachgeholt?
Lucas: "Natürlich! Wir sind schon in der Planung, wahrscheinlich Mitte bis Ende Oktober diesen Jahres! Wir lassen uns nicht so einfach unterkriegen."
Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen?
Lucas: "Vor allem die Strecke, die hat uns am wenigsten gefallen, was aber auch hauptsächlich an der Behörde lag. Nächsten mal werden wir noch mehr und dann sind wir auf der Autobahn!"