Unabhängig sein von großen Tech-Firmen, die Macht über die eigenen Daten behalten und damit die Klimawende von unten vorantreiben.
Das sind die Gründe warum StadtWandler sogenannte „FLOSS“, also Free/Libre and Open Source Software verwendet. Was genau das ist und welche digitalen Werkzeuge derzeit entstehen, die vielleicht auch für dich oder deine Organisation hilfreich sind, erfährst du in diesem Artikel.
In diesem Artikel stellen wir dir aktuelle Softwareprojekte aus dem FLOSS (Free/Libre and Open Source Software) Bereich vor, die für dich, für deine Organisation oder für Freiburg nützlich sein könnten. Diese aktuellen Projekte sind Teil der 12. Förderrunde des Prototype Fund. Auch unser IT-Partner Geeks4Change hat eines dieser Projekte umgesetzt. (Das Geeks4Change Kollektiv stellt die IT-Infrastruktur für die StadtWandler-Plattform zu Verfügung.) Deswegen waren wir alle gemeinsam in Berlin zur Abschlussveranstaltung der 12. Förderrunde am 28. Februar 2023 im Berliner Umspannwerk.
Der Prototype Fund wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Er verteilt im Jahr knapp 50.000 Euro an 20 bis 30 Projekte. Mit dem Prototype Fund fließen seit 2016 etwa eine Millionen Euro Bundesmittel jährlich in FLOSS Projekte. Zweck ist es, FLOSS Entwickler*innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen und Applikationen und Internet-Innovationen für alle zugänglich zu machen. |
Hast du Anregungen, interessante Artikel oder Fragen zum Thema, die du gerne teilen magst? Sende sie an info [at] stadtwandler.org (info[at]stadtwandler[dot]org) .
Hinweis: Der folgende Text enthält Kurzzusammenfassungen der Vortragenden, bei denen wir einzelne Inhalte des Gesagten zugunsten der Prägnanz weggelassen haben. Wir bitten um Hinweise, falls es dadurch zu Fehlinterpretationen kommt. Die dargestellten Meinungen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen außer sie sind als solche gekennzeichnet.
In Kürze:
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Inhalt:
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Warum FLOSS?
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Was bedeutet Datensicherheit und Datenschutz?
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Warum sind Datensicherheit und Datenschutz wichtig? - Vortrag von Netzaktivistin Elina „khaleesi“ Eickstädt
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Lösungen: Hilfreiche Tools aus der Welt der FLOSS
Tools für dich
Tools für deine Organisation
Tools für Freiburg
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Loslegen: Wie du jetzt loslegen kannst und wo du noch mehr FLOSS Alternativen findest.
1. Was ist FLOSS und wozu ist sie gut?
FLOSS ist eine Abkürzung für Free/Libre and Open Source Software. Darunter versteht man digitale Anwendungen, die für alle offen zugänglich sind. Das bedeutet der Quelltext/Code der Software ist einsehbar, kann von allen verwendet und für den eigenen Bedarf angepasst bzw. abgeändert werden. Die Nutzung ist meistens kostenlos. Die FLOSS Community ist eine stetig wachsende Gruppe von Menschen, die solche Anwendungen baut. Diese Community entwickelt und verbreitet Software, damit Menschen unabhängig von großen Konzernen mit ihren Computern arbeiten können. Das beginnt bereits beim Betriebssystem. Wer ein freies Linux-Betriebssystem benutzt, gibt seine Daten nicht (unwissentlich) an Microsoft oder Apple weiter, muss sich aber größtenteils selbst um die Einrichtung und Updates seines Betriebssystems kümmern.
FLOSS hat also den Vorteil, dass sie oft kostenlos ist, individuell anpassbar an die eigenen Bedürfnisse, von einer breiten Entwickler*innen-Community getragen wird und damit nicht von großen gewinnorientierten Unternehmen abhängig ist. Und wer Wert auf den Schutz und die Sicherheit der eigenen Daten legt, findet im FLOSS Bereich viele Lösungen.
FLOSS wird oft auch als Open Source oder Freie Software bezeichnet. Diese beiden Begriffe werden von verschiedenen „Lagern“ der Bewegung verwendet. Der Begriff „freie Software“ betont die Tatsache, dass die Art wie Software programmiert wurde, nutzbar und veränderbar ist eine politische Dimension hat. Unfreie Software schränke die Freiheit der Nutzenden ein. Der Begriff „Open Source“ klammert diese Gerechtigkeitsdebatte bewusst aus und beschränkt sich auf den praktischen Nutzen der Software. Wir verwenden den Begriff FLOSS, weil wir uns keinem „Lager“ zuordnen möchten, sondern politisch neutral bleiben möchten. Wenn du mehr dazu wissen willst, findest du hier einen Artikel von Richard Stallmann, dem Gründer der Freien-Software-Bewegung: https://www.gnu.org/philosophy/floss-and-foss.de.html |
2. Was bedeutet Datensicherheit und Datenschutz?
Datenschutz bezieht sich auf den Schutz personenbezogener Daten, also Informationen, die sich auf Menschen beziehen. Der Datenschutz umfasst alle Maßnahmen, die sicherstellen, dass personenbezogene Daten rechtmäßig und vertraulich behandelt werden. Ziel des Datenschutzes ist es, die Privatsphäre und die Persönlichkeitsrechte einer Personen zu schützen. Als „Recht auf informationelle Selbstbestimmung“ genießt dieses Ziel seit einem Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts (Volkszählungsurteil 1983) Grundrechtsstatus.
Ein wichtiges Element der Durchsetzung dieses Grundrechts ist die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union. Diese Verordnung legt fest, wie personenbezogene Daten erhoben, verarbeitet und genutzt werden dürfen. Die DSGVO stellt sicher, dass Betroffene über die Verwendung ihrer Daten informiert werden und ihr Einverständnis geben müssen.
Datensicherheit bezieht sich auf den Schutz von Daten vor unbefugtem Zugriff, Verlust oder Beschädigung. Datensicherheit umfasst alle technischen und organisatorischen Maßnahmen, die die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten gewährleisten.
Ein Beispiel für Datensicherheit ist die Verschlüsselung von Daten, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Eine Organisation könnte sensible Daten wie Kreditkarteninformationen oder Gesundheitsdaten verschlüsseln, sodass nur berechtigte Personen darauf zugreifen können.
Der Unterschied zwischen Datenschutz und Datensicherheit besteht darin, dass Datenschutz sich auf den Schutz personenbezogener Daten vor unangemessener Verwendung und Missbrauch konzentriert. Datensicherheit konzentriert sich auf den Schutz aller Daten vor unbefugtem Zugriff, Verlust oder Beschädigung. Datenschutz ist also ein Teilaspekt der Datensicherheit.
3. Warum ist das wichtig? - Netzaktivistin Elina „khaleesi“ Eickstädt über Datenschutz und Datensicherheit
Elina Eickstädt, aka khaleesi, eröffnete als Key-Note Sprecherin den Tag der 12. Runde des Prototype Fund. Sie ist Informatikerin im Bereich IT-Sicherheit und Sprecherin des Chaos Computer Clubs. Sie beschreibt, dass Datensicherheit bereits von Anfang an bei der Entwicklung von neuen digitalen Anwendungen mitgedacht werden muss, was bisher kaum der Fall ist.
» Es ist kein Geheimnis mehr, dass mit unseren Daten im Internet gehandelt wird. Unternehmen kaufen beispielsweise Daten, um ihre Zielgruppe zu mehr Konsum anzustiften. Mehr zum Geschäft mit den Daten in » diesem Artikel des Deutschlandfunks
Khaleesi sagt: „Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir einfach unsere Daten in die Maschine werfen und auch daran, dass wir diese Daten dann manchmal verlieren.“
Dabei kann man, nach khaleesi, Datensicherheit und Datenschutz als Solidarität für diejenigen verstehen, die sich um andere Dinge kümmern. Als Beispiel nennt sie die Klima-Aktivistis von „Letzte Generation“. Diese haben öffentliche Aufmerksamkeit erregt, da sie personenbezogene Daten (Namen, Telefonnummern, Mailadresse etc. von Aktiven) in einem leicht zugänglichen Google Drive Ordner gesammelt und mit einem sehr großen Kreis an Menschen geteilt haben. » Mehr dazu in diesem Artikel bei golem.
Laut khaleesi sollte niemand Experte/Expertin für alles sein müssen. Die meisten Menschen kennen sich nicht mit Datenschutz und Datensicherheit aus und haben auch nicht die Kapazität sich damit zu beschäftigen. Deswegen sei es nötig, dass andere sich für die Rechte aller einsetzen und diese verteidigen, bzw. einfache Anwendungen schaffen, die die Rechte aller schützen.
Was wir als Gesellschaft laut khaleesi brauchen:
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Lösungen, denen Nutzer*innen vertrauen können;
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“echte“ Datensicherheit;
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das Einhalten von Datenschutz;
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dass Nutzenden die Macht über ihre Daten zurückgegeben wird.
Für khaleesi muss Datensicherheit eine Selbstverständlichkeit werden, und zwar für alle, nicht nur für die, die aufgrund ihrer Expertise schon seit einiger Zeit auf ihre Daten achten. Es ist für sie darüber hinaus wichtig, dass bei der Entwicklung neuer Anwendung eine klare Kommunikation zwischen allen Beteiligten stattfindet.
4. Lösungen: Hilfreiche Tools aus der Welt der FLOSS
Durch den Prototype Fund wird die unabhängige Entwicklung von Software-Projekte ermöglicht.
Die diesjährigen Projekte stellen wir euch in diesem Artikel vor. Darunter sind Anwendungen, die für dich persönlich, für deine Organisation oder für Freiburg hilfreich sein können.
Wenn du ein Tool entdeckst, dass für andere Menschen oder Organisationen interessant sein könnte, dann leite den Artikel weiter. Damit sorgst du dafür, dass anderen ihre Arbeit erleichtert wird und unabhängige, datensichere Werkzeuge angewendet werden.
Nicht alle Anwendungen sind schon online oder haben eigene Webseiten. Deshalb leiten manche Links nur auf die Projektseite des Prototype Fund.
Tools für dich:
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Alli – „Wir entwickeln eine mobile App, die PatientInnen bei der medikamentösen Beendigung einer ungewollten Schwangerschaft oder Fehlgeburt begleitet“
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Der Schwangerschaftsabbruch wird noch immer tabuisiert und es herrscht ein großes Informationsdefizit, wie eine medikamentöse Beendigung einer ungewollten Schwangerschaft vorgenommen werden kann. Deshalb wurde Alli als Tool zur Begleitung der Patientinnen entwickelt. Die Anwendung bietet Hilfestellung und Beratung.
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Big Brother Newsletter Detektor – „Wir überprüfen deine Newsletter auf Öffnungs- und Klicktracker.“
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Der Big Brother Newsletter Detektor (BBND) wurde von Geeks4Change entwickelt. Mithilfe des BBND können Menschen herausfinden, ob sie von abonnierten Newslettern ausspioniert werden. Viele Newsletter beinhalten sogenannte „Tracking-Software“, die ein persönliches Profil der Nutzenden anhand von geöffneten Links oder Mails erstellen. Sehr persönlichen Daten werden auf unbestimmte Zeit gespeichert und können unkontrolliert bei Dritten, wie NSA, Google und Co. landen. Der BBND unterstützt nicht nur dabei, Spionage zu entdecken, sondern auch Mails an den Newsletter-Provider zu versenden und ihn auf die Spionage hinzuweisen. Die Webseite des BBND soll künftig außerdem Informationen zu bereits geprüften Newslettern bereitstellen.
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Linking Parlamentary Debates – „Wir machen Parlamentsdebatten transparenter und digital zugänglicher.“
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Wie wäre es, wenn man ganz einfachen Zugang zu Protokollen von sämtlichen Parlaments-Debatten hätte, die direkt mit den zugehörigen Videoaufnahmen verknüpft sind? Mittels Suchfunktion könnten dann diese Protokolle ganz einfach nach Schlagwörtern oder Namen durchforstet werden. Open Parliament TV macht das möglich.
Bisher waren Protokolle und Videoaufzeichnungen von Parlamentsdebatten nicht verknüpft. Durch das Projekt „Linking Parlamentary Debates“ werden die Formate synchronisiert. Zusätzlich zu den Protokollen und Videodebatten werden kontinuierlich weiterleitende Verknüpfungen eingebettet die zusätzliches Wissen bereitstellen. Das soll in einer Timeline, die parallel zu dem Video läuft, verfügbar werden.
Liveupdates des deutschen Bundestages sind bereits verfügbar. Langfristig sollen Landes- und EU-Parlamente mit in die Anwendung aufgenommen werden um politische Debatten EU-weit zugänglich zu machen.
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My Rights – „Wir machen Urteile verständlich und zugänglich.“
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Auf der Website dieser Anwendung sind internationale Gerichtsverhandlungen zu finden, die im europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geführt wurden. Die Seite ermöglicht einen einfachen Zugang zu den Verhandlungen, damit jede und jeder eigenständig und einfach nach Präzedenzfällen suchen kann.
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Open Android Installer – „Wir machen das Installieren von freien Android-Betriebssystemen leicht.“
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Jährlich werden zahlreiche Smartphones entsorgt. Das liegt auch daran, dass nach ein paar Jahren keine Softwareupdates durch den Hersteller mehr bereitgestellt werden. Mit Hilfe des Open Android Installers können alte Smartphones ganz einfach wieder fit gemacht werden. Die Anwendung hilft dabei, relativ einfach ein freies und aktuelles Android-Betriebssystem auf dem Gerät zu installieren. Optional kann das Smartphone so noch von Google oder Apple-Software „befreit“ werden.
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VOICE QL – „Wir machen Datenbanken zugänglich für alle“
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Mit VOICE QL soll es in Zukunft möglich sein, Datenbanken, mit gesprochener Sprache barrierefrei zu steuern. Datenbanktabellen sind aufgrund ihrer Struktur und Datendichte notorisch schwierig zugänglich zu machen. Meist ist es noch einfacher eine Tabelle zu erstellen, als etwas daraus auszulesen. VOICE QL will diese Barrieren überwinden und Tabellen „hands-free“ zugänglich machen.
Tools für deine Organisation:
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Boxtribute – „Wir helfen Hilfsgüter gerecht und würdevoll zu verteilen.“
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Die Software bietet Organisationen vereinfachte Prozesse zur Verwaltung, Lagerung, Verteilung und zum Austausch von Hilfsgütern. Es erleichtert auch den internationalen Austausch zwischen Organisationen in den unterstützenden Ländern und denen in den Krisengebieten. Beispielsweise kann eine ukrainische Organisation, die Hilfsgüter braucht, mit Zugang in der Online-Datenbank einer deutschen Organisation die Hilfsgüter finden und bestellen, die sie braucht.
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Erweiterungen einer no-code Plattform für humanitäre Krisenreaktionen – „Wir vereinfachen logistische Prozesse für humanitäre Hilfe.“
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Durch die no-code/low-code Plattform können Menschen mit wenig oder keiner Programmiererfahrung schnell und unkompliziert Anwendungen für ihre Bedarfe konfigurieren. Dies ist dann notwendig, wenn beispielsweise durch humanitäre Krisen kurzfristig Hilfsstrukturen mit digitalen Tools organisiert werden müssen. Die Anwendung hilft unter anderem bedarfsgerechte Datenbank anzulegen, Benutzerkonten zu verwalten sowie Nachrichten zu verschicken.
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Story Web – „Wir machen journalistisches Wissen zum Recherchetool“
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Story Web soll auf der Grundlage von journalistischen Artikeln ermöglichen, Akteure zu identifizieren und zu strukturieren. Auf diese Weise entstehen Datenbanken darüber, was die jeweiligen Akteure, Personen und Organisationen, gemacht haben und wie sie mit anderen in Verbindung stehen. Das ermöglicht eine einfachere und zusammenhängende Recherche zu Personen und Organisationen.
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Weiterentwicklung von Foodsoft – „Wir verbessern Foodsoft und erleichtern so die Arbeit von Foodcoops.“
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Mehr
Foodsoft ist eine Anwendung, die Bestellprozesse, Abrechnung und Koordination ermöglicht. Die Software wird speziell für Foodcoops entwickelt. Foodcoops sind selbstorganisierte Zusammenschlüsse von mehreren Menschen, die gemeinsam beim Großhändler oder direkt bei den Erzeugenden bestellen. Im Rahmen der Prototype Förderung wurden die Möglichkeiten der Anwendung erweitert und vereinfacht.
Tools für Freiburg:
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Prototyp – „Wir wollen Interkonnektivität für offene soziale Netzwerke bereitstellen.“
Mehr
In dieser Anwendung geht es um die Interkonnektivität für offene soziale Netzwerke (z.B. Mastodon), vor allem von gemeinnützigen und aktivistisch orientierten Plattformen. In der Realität arbeiten fast alle Ortsgruppen und lokale Organisationen mit verschiedenen Plattformen. Die Anwendung zielt darauf ab diese Plattformen miteinander zu verknüpfen, um die Verständigung zwischen diesen Plattformen zu ermöglichen.
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Leerstandsmelder – „Wir machen Leerstand sichtbar.“
Mehr
Der Leerstandsmelder wurde vom Gängeviertel e.V. aus Hamburg ins Leben gerufen und besteht bereits seit dem Jahr 2010. Die Anwendung soll nun auf ganz Deutschland ausgeweitet werden.
Das Ziel ist es, Transparenz in den wohnungspolitischen Diskurs bringen, denn „Leerstand bedeutet Stillstand und ist immer destruktiv“, so die Initiator*innen. Die Zivilgesellschaft soll Leerstand melden, wodurch in der Anwendung dann leerstehende Gebäude erfasst werden. Illegaler Leerstand soll so vermieden werden. Es ist anschließend Aufgabe der Städte und Kommunen weitere Schritte einzuleiten, etwa wie Umwidmungen, Umnutzungen und Sanierungen.
Die folgenden drei Anwendungen könnten die Qualität, Transparenz und Geschwindigkeit der Stadtplanung verbessern:
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Open Street Map – Parkraumdaten – „Wir sammeln und visualisieren Parkraumdaten.“
Mehr
Ziel ist es den Parkraum einer Stadt zu ermitteln und genau darstellen zu können, wie viele Parkplätze zur Verfügung stehen. Wenn es möglich ist zu sehen, wo Parkplätze überschüssig sind, könnten Maßnahmen zur Entsiegelung eingeleitet und die Entwicklung von Schwammstädten unterstützt werden.
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Urban Transport Analyst – „Wir machen soziale Ungerechtigkeiten im Stadtverkehr sichtbar.“
Mehr
Diese Anwendung vergleicht Parkdaten, Daten über öffentliche Verkehrsmittel und Daten über Straßen mit der Anbindung von sozial schwächer gestellten Bereichen einer Stadt. Es wird angenommen, dass gerade die Teile einer Stadt, die einkommensschwächer sind, auch schlechter an das Transportsystem einer Stadt angeschlossen sind.
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IFC HIVE – „Wir schaffen eine Cloud-Speicherlösung für integrierte Bauwerksdaten“
Mehr
Mit dieser Anwendung werden mittels Open BIM (Building Information Mangement) „digital twins“ von Städten, also virtuelle Abbilder von echten Städten erstellt. Dabei werden viele unterschiedliche Daten erfasst und tief in die Anwendung integriert. Zusätzlich soll die Arbeit mehrerer Anwendungen vernetzt werden und nicht nur physische Umgebungen dargestellt, sondern auch Informationen über Umwelt, soziale und politische Verhältnisse und Nachhaltigkeitskriterien integriert werden. Dies gilt als eine der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bauwende.
Es wurden noch folgende weitere Projekte in der 12. Runde des Prototype Funds gefördert:
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Exodus 3.0 – „Wir machen Suchmaschinen sicher und transparent.“
Mehr
Zensur im Internet findet statt, indem beispielsweise Inhalte, die von Suchmaschinen nicht als Ergebnis ausgegeben werden, quasi nicht existieren. Sie sind nicht auffindbar oder recherchierbar. Exodus will dieser Zensur etwas entgegensetzten und Menschen sollen „selbst über ihre Sichtbarkeit im Internet verfügen und bestimmen können.“ Dazu sollen die Nutzenden selbst kleine Server bilden, die ein eigenes Netzwerk erstellen. Alle fungieren als Server und bilden gemeinsam ein dezentralisiertes Netzwerk, in dem alle selbst bestimmen können wie mit Daten umgegangen werden soll.
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Generalisierung von Open-Street-Map Daten – „Wir mischen Karten neu.“
Mehr
Schon seit Jahren stellt Open-Street-Map Kartendaten frei zu Verfügung. Ziel ist es nun das Auswahl-Verfahren zur Erstellung von generalisierten Karten zu erweitern und zu verbessern.
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OPEN CASE – „Wir entwickeln ein Tool für die Echtzeitintervention und -dokumentation bei Fällen von Menschenrechtsverletzungen.“
Mehr
OPEN CASE ist eine FLOSS-Software, die auf Projekte wie „Alarmphone“ ausgerichtet sind. Das Alarmphone existiert schon seit 2014 und ist ein zivilgesellschaftliches Callcenter für Menschen in Seenot auf dem Mittelmeer. Alarmphone informiert beim Eingang von Notrufen die entsprechende Küstenwache und begleitet die Rettung. Die Datenaufnahme der Notrufe wird durch die OPEN CASE nun so digitalisiert, dass die Notfälle besser dokumentiert, verwaltet und nachvollzogen werden können. Durch die Anwendung haben die Menschen im Callcenter eine einfache Vorlage, die sie für jeden Anruf ausfüllen und direkt an die entsprechende Küstenwache senden können.
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Xrevent Broadcaster – „Wir erstellen eine kostenfreie Software für Bildregie.“
Mehr
Diese Anwendung ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern online virtuelle Veranstaltungsräume zu bauen. Lichtinstallationen im virtuellen Raum lassen sich mit physischen Lichtreglern und Controllern verbinden, es können Livevideos eingebettet werden und noch einiges mehr. Für die Erkundung des virtuellen Raumes wird eine VR-Brille benötigt.
5. Loslegen: Wie du jetzt loslegen kannst und wo du noch mehr FLOSS Alternativen findest.
Unabhängig werden von großen Tech-Firmen, die Macht über die eigenen Daten behalten und mit digitalen Tools die Klimawende von unten vorantreiben – Wenn du das auch für dich und deine Organisation willst, dann gibt es neben den oben genannten noch zahlreiche andere Anwendungen, die dir dabei helfen können.
Eine gute Übersicht über digitale Tools für zivilgesellschaftliche Organisationen bietet das Haus des Engagement mit dem Digitalen Wegweiser Beratung und Expertise findest du außerdem bei dem Help Desk des Haus des Engagements Freiburg.social – die dir auch eine lokale Möglichkeiten für einen datensicheren Messenger (matrix.freiburg.social) und ein soziales Netzwerk „in gut“ (Mastodon-Server freiburg.social) bieten StadtWandler: Schreib uns einfach eine kurze Mail an ichwillauch [at] stadtwandler.org (ichwillauch)ichwillauch [at] stadtwandler.org (@stadtwandler.org) und wir beraten dich gerne. |
Mastodon statt Twitter Eine sichere und schnell wachsende FLOSS Alternative zu Twitter ist Mastodon. Hier können auf einfache und unkomplizierte Art selbst Server zur Informationsverbreitung aufgesetzt werden, oder man kann anderen folgen, ähnlich wie bei Twitter.
Matrix statt Whatsapp Eine sichere und FLOSS Alternative zu Whatsapp und Telegram ist Matrix, für das ebenfalls Freiburg.social einen lokalen Server bereitstellt. Hier kann man sich schnell und einfach anmelden und verschlüsselte Nachrichten verschicken. |
Weitere Organisationen, die sich in Freiburg für FLOSS engagieren:
» Ihr braucht konkreten Support oder Beratung, was für euch als Organisation passen könnte? Wir unterstützen euch gerne. Schreibt uns einfach eine Mail an info [at] stadtwandler.org (info[at]stadtwandler[dot]org)!
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Photo by RF._.studio from Pexels: https://www.pexels.com/photo/photo-of-women-at-the-meeting-3811082/
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