Ökologisch und sozial Bauen und Wohnen ist ein Thema, das viele in Freiburg schon seit langem beschäftigt und es gibt bereits einiges an Vernetzung zu diesem Thema (z.B. durch Pavillon für Alle, Dachgenossenschaft, Mietshäuser Syndikat etc.). Diese Vernetzung findet derzeit vor allem "analog" statt.
Doch sie könnte sich bald in den digitalen Raum erweitern. Beim 4Netzen im Dezember hat StadtWandler die digitale Vernetzungsplattform Greenopolis für Bauen/Wohnen/Quartiere in Freiburg vorgestellt. Daran anknüpfend hat Mona Haas (Pavillons für Alle) über Synergiepotentiale zwischen online und offline mit bestehenden Netzwerken vor Ort gesprochen.
Diese Dokumentation wurde mit ehrenamtlicher Unterstützung von Enno Link erstellt. Herzlichen Dank!
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Menschen vernetzen, Bündnisse schmieden, Austausch zu aktuellen Wandel- und Engagementthemen – Das ist das 4netzen, das regelmäßig von mehreren Freiburger Organisationen (derzeit sind das Haus des Engagements, Treffpunkt Freiburg, Eine Welt Forum Freiburg, StadtWandler und FAIRburg) veranstaltet wird. Seit diesem Jahr wandert das 4netzen an verschiedene Orte der Stadt. |
4netzen im DezemberAm 4.12.23 um 19 Uhr im Pavillon für Alle Anzahl Teilnehmende: 23 Moderation: Leonie Meder Ablauf:
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Greenopolis
Greenopolis ist die online-Plattform für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen in Freiburg. Die Plattform soll die lokale Vernetzung in der Region Freiburg zwischen Menschen vorantreiben soll, die durch Hausprojekte oder Projektideen einen Beitrag zu einem ökologisch-sozial nachhaltigen Bauen und Wohnen in Quartieren beitragen wollen.
Auf Greenopolis können Hausprojekte
- Mitstreitende finden.
- Gute Beispiele und Erfahrungen mit anderen Projekten austauschen
- sich mithilfe des Greenopolis-Steckbriefs präsentieren und tansparent machen, wie ökologisch und sozial wertvoll ihr Projekt ist
- Direktkreditgesuche schalten
- Veranstaltungstermine bewerben
- passende Dienstleistungen und Firmen finden
und einiges mehr.
Die Plattform befindet sich in der Testphase und wird 2024 online gehen.
Greenopolis ist ein Projekt von StadtWandler Freiburg. Wenn du weiterhin darüber informiert bleiben willst, schreib gerne an info [at] stadtwandler.org (info[at]stadtwandler[dot]org)
Pavillon für alle e.V.
Der gemeinnützige Verein „Pavillon für alle“ wurde im Juli 2022 mit dem Ziel gegründet, einen zentralen Vernetzungs- und Weiterbildungsort zu schaffen, in dem sich Gruppen und Einzelpersonen treffen und zu Möglichkeiten des sozial-ökologisch nachhaltigen Bauens und Wohnens austauschen und informieren können. Hierbei stehen vor allem (aber nicht ausschließlich) die aktuellen Freiburger Baugebiete wie Kleineschholz oder Dietenbach im Vordergrund. Der Verein organisiert dafür verschiedene Veranstaltungsformate, durch die gezielt auch Fachwissen (u.a. zu Baumaterialien, Grundrissgestaltung, Energiekonzepten, Finanzierung und Gemeinschaftsprozess) durch Expert*innen für ‚Laien‘ besser zugänglich gemacht werden kann. Die Veranstaltungen des Vereins finden zum Großteil im Holz-Pavillon in der Lehenrstr. 77 (79116 Freiburg) statt, der dadurch zu einem viel gefragten Raum des Vernetzens, des „Skill-sharings“ und der Weiterbildung im Bereich des nachhaltigen Bauens/Wohnens geworden ist.
Synergien zwischen Offline und Online Angeboten
Da sowohl die Plattform Greenopolis als auch der Verein „Pavillon für alle“ das Ziel haben, Menschen den Zugang zu Netzwerken und Know-How im Kontext von nachhaltigen Hausprojekten in Freiburg und Umgebung zu ermöglichen, können sich die digitalen und analogen Angebote hierzu sehr gut ergänzen und Synergien entfalten. Öffentlichkeitsarbeit, die die Ähnlichkeit der Angebote und Zielgruppen hervorhebt und dadurch eine Verknüpfung zwischen Plattform und Verein herstellt, kann die Entwicklung von Hausprojekten nachhaltig fördern und effizienter gestalten. Zum einen können digital vernetzte Gruppen durch den Verein einen physischen Ort für weiteren Austausch und konkrete Planung finden. Zum anderen können Interessierte und Engagierte durch Greenopolis ihre Arbeit im digitalen Raum fortsetzen und mit Impulsen aus den Angeboten des Pavillons gezielter nach neuen Kooperationspartner*innen oder bereits bestehenden Hausprojekten recherchieren.
Diskussion / Fragen aus dem Plenum
Was ist der Unterschied zwischen Syndikat und Genossenschaft?
Der Unterschied liegt in der Rechtsform. In Syndikats-Projekten bildet das Mietshäuser-Syndikat mit dem Hausverein der Immobilie eine Hausbesitz-GmbH, in der beide Parteien ein Vetorecht auf Hausverkauf, Satzungsänderungen und Ergebnisverwendungen haben. Hierdurch soll zum einen verhindert werden, dass die Immobilien wieder veräußert werden. Zum anderen soll verhindert werden, dass Entscheidungen getroffen werden, welche die Interessen der Bewohner*innen nicht mit einbeziehen oder dem Grundgedanken des Syndikats widersprechen („Häuser denen, die drin Wohnen“). In Genossenschaften bestimmen allein die Mitglieder, ob ein Häuser/Wohnungen verkauft werden oder nicht.
Wie viele Hausprojekte gibt es in Freiburg und Umgebung?
Es gibt allein etwa 30 Mietshäusersyndikatsprojekte in der Region Freiburg und hinzu kommen genossenschafltiche Projekte.
Wie gestaltet sich die Teilhabe an Projekten?
Wenn Hausprojekte in der Gründungsphase sind, wird es erfahrungsgemäß schwierig, mit einzusteigen. Oft sind die Projektgruppen von Selbstfindungs- und Organisationsprozessen sowie von sehr neuen Themengebieten (wie Kaufverhandlungen, politischem Durchsetzung, Rechtsformsuche und Kreditwerbung) sehr stark eingenommen und haben daher oftmals keine Kapazitäten, neue Interessierte miteinzubeziehen. Wenn die Projektidee jedoch feststeht, gibt es verschiedene Möglichkeiten einen Weg ins Projekt zu finden. Viele Hausprojekte sind per Mail kontaktierbar und oder bieten die Möglichkeit an, sich zu bewerben. Manche führen auch Wartelisten oder Karteien. Dieser Findungs- und Bewerbungsprozess soll zukünftig durch Greenopolis übersichtlicher und einfacher gestaltet werden.
Kann Greenopolis und andere Angebote auch gut von Menschen in Anspruch genommen werden, die nur vage Vorstellung von ihrem Ziel haben?
Ja, die Nutzung soll in dieser Hinsicht so niedrigschwellig wie möglich sein. Wenn eigene Ideen noch nicht sehr ausgereift sind oder vor allem genereller Klärungsbedarf besteht, gibt es viele Möglichkeiten, sich zu informieren und zu konkretisieren. Die Vernetzungs- und Workshopangebote des Pavillons setzen keine tieferen Vorkenntnisse etc. voraus. Zudem kann man sich beim Mietshäusersyndikat beraten lassen.
Wie kann man Menschen außerhalb der eigenen "Bubble" für dieses Thema gewinnen und inkludieren?
Hierzu gibt es viele Ansätze, wie zum Beispiel eine gezielte Vernetzung mit sozialen Trägern, durch die Menschen der Zugang zu Hausprojekten vermittelt werden kann. Auch offene Angebote wie zum Beispiel gemeinsames Gärtnern rund um den Pavillon soll für Menschen eine Möglichkeit darstellen, erstmals mit dem Thema in Berührung zu kommen, Menschen kennenzulernen und Interesse zu entwickeln. Generell stehen hierzu leider nicht viele Fördermittel bereit.
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Dieser Artikel enthält Kurzzusammenfassungen der Vortragenden sowie der Aussagen von Teilnehmenden, bei denen einzelne Inhalte des Gesagten zugunsten der Prägnanz weggelassen wurden. Wir bitten um Hinweise, falls es dadurch zu Fehlinterpretationen kommt. Die dargestellten Meinungen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen außer sie sind als solche gekennzeichnet.