Über 20 zivilgesellschaftliche Akteur*innen tragen das nun vom Ernährungsrat Freiburg und Region e.V. veröffentlichte Positionspapier zur Umsetzung des städtischen Konzepts „Gärtnern in Freiburg“ mit, welches bereits 2018 vom Gemeinderat Freiburg beschlossen wurde.
Viele Freiburger*innen suchen trotz oder gerade wegen ihrer städtischen Wohnsituation die Möglichkeit gärtnerisch aktiv zu werden. Dazu hat der Freiburger Gemeinderat 2018 das Konzept "Gärtnern in Freiburg" verabschiedet (wir berichteten bereits dazu). Durch die Corona-Situation hat sich das Interesse zudem stark erhöht, wie uns das Garten- und Tiefbauamt berichtet.
Das Konzept beinhaltet Strategien, die wertvoll für den Klimaschutz und die Klimaanpassung, Biodiversitätsförderung, Umwelt- und Ernährungsbildung sowie Nachbarschaftsförderung und sozialen Zusammenhalt in der Stadt sind. Die Garteninitiativen sind jedoch auf Unterstützung durch die Stadt angewiesen, um all diese Leistungen zu erbringen.
Wie bei mehreren Gesprächen des Ernährungsrat Freiburg und Region seit Februar 2020 mit dem Garten- und Tiefbauamt (GuT) sowie dem Stadtplanungsamt deutlich wurde, verfügt das GuT momentan über keine Möglichkeiten zur Umsetzung, obwohl die Umsetzung des Konzeptes 2018 vom Gemeinderat beschlossen wurde und die überwiegende Anzahl der Umsetzung der Entwicklungsziele aufgrund der fachlichen Zuständigkeit im Aufgabenbereich des Garten- und Tiefbauamtes liegt.
Deshalb stellen die über 20 zivilgesellschaftlichen Akteur*innen aus den Bereichen Umwelt, Bildung, Ernährung, sozialer Zusammenhalt, Biodiversität und Naturschutz im Positionspapier folgende Forderungen an den Freiburger Gemeinderat:
1. Partizipative Ausarbeitung umfassender konkreter Maßnahmen (Aktionsplan) im Rahmen eines Beteiligungsprozesses nach dem Beispiel des Aktionsplans „Essbare Stadt Köln“ und die Umsetzung der bereits im Konzept „Gärtnern in Freiburg“ genannten Maßnahmen, welche v.a. folgende Punkte beinhalten:
2. Eine städtische Stelle zur Organisation und Koordination von urbanem Gärtnern, welche v.a. folgende Maßnahmen umsetzt:
● Fördermittelaquise und -verteilung an die urbanen Gärten (v.a. Bildungsmaßnahmen)
● Öffentlichkeitsarbeit
● Organisation von Fortbildungen
● spezifische Fachberatung
● Vernetzung
● Erschließung neuer Flächen
3. Erhalt bestehender (Klein-)Gartenanlagen und aktive Suche nach neuen Flächen im Sinne einer gartengerechten Stadt wie im Urban Gardening Manifest beschrieben
zusätzlich:
4. Aktive Förderung von Klimaschutz-/-anpassungs- und Biodiversitätsmaßnahmen in den Gärten in Anknüpfung an das Klimaschutzkonzept der Stadt durch finanzielle Mittel für Maßnahmen im Bereich Pflanzungen, Humusaufbau, Wassermanagement, Biotope
und Beratungsangebote.
Das gesamte Positionspapier ist hier nachzulesen:
Dazu auch hier ein Interview des Radio Dreieckland: https://rdl.de/beitrag/mehr-fl-chen-verschiedene-gartenformen
Autorin: Sarah Daum (Projektleitung Essbare Stadt Ernährungsrat Freiburg und Region)